Ich war elf, als ich an einem Literaturwettbewerb teilnahm. Aufgabe war es einen Aufsatz zu verfassen, was in den fünfziger Jahren bedeutete, eine Geschichte zu erfinden oder über ein beliebiges Thema zu schreiben.
Noch heute erinnere ich mich sehr gut daran, was ich vor vielen Jahren geschrieben habe, da mein Aufsatz von einer Kinderfernsehsendung ausgezeichnet wurde. Wenn ich sage, dass der Preis ein „Blue Peter Badge” war, dann wissen die englischen Leser sofort Bescheid und können erahnen wie stolz ich gewesen bin.
Der Titel meines Aufsatzes war "My secret place". Ich erzählte darin von einem Städtchen im Zentrum von Wales, wo Verwandte lebten und ich jedes Jahr meine Ferien verbrachte. Ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien; jede Minute des Tages erlebte ich intensiver und länger. Alle waren ruhiger und gelassener und Eile kannte man nicht; die Landschaften waren atemberaubend schön und erschienen mir jedes Mal anders. Man kann sagen, es war ein Ort, den ich nie verlassen wollte. Die Traurigkeit am Ende der Ferien war nur zu ertragen, weil ich wusste, dass ich bald wiederkommen würde.
Am Ende meines Aufsatzes entschied ich mich den Namen des Ortes zu verraten. Doch das tat ich mit dem Hinweis, dass es sich um meinen geheimen Ort handele, in der Hoffnung, dass sich nicht zu viele auf den Weg machen um diesen zu erobern. Er sollte doch stets nur mein Rückzugsort bleiben.
Doch was ich damals nicht ahnen konnte, war, dass ich einen anderen geheimen Ort finden würde. Im Jahre 1989 haben meine Frau und ich glücklicherweise den Ortasee entdeckt, einen Ort, an den wir mehrere Male im Jahr zurückkehrten. Schließlich haben wir dort auch ein Eigenheim gefunden und somit unseren Traum verwirklicht. Viele Freundschaften haben wir geschlossen und somit den italienischen Alltag erlebt.
Nachdem wir unsere Wohnung verkauft hatten, wollten wir unbedingt nach Orta zurückkehren, aber wir waren es leid in Hotels zu übernachten. Eine Sache war klar: Wo auch immer wir unterkamen, es sollte ein besonderer Ort sein.
Ein ehemaliger Nachbar hatte uns von „La Darbia” erzählt und so beauftragten wir liebe Freunde Matteo und Angela einen Besuch abzustatten und von ihren Eindrücken zu berichten. Die Antwort war klar: Unsere Freunde, die uns wirklich gut kennen, versicherten uns, dass La Darbia genau der richtige Ort für uns sei, um unseren geliebten Ortasee erneut zu genießen.
Als ich das erste Mal mit Angela am Telefon über unseren Aufenthalt sprach, war es als würden wir uns schon lange kennen. All unsere Wünsche, auch zur Wahl der für uns geeigneten Wohnung, wurden gerne umgesetzt. Wir buchten daraufhin, wenig später erhielten wir die Bestätigung und bis zu unserer Anreise blieben wir in Kontakt.
Leider hatte ich bei allen Vorbereitungen nicht wirklich an die Anreise gedacht und die Wegbeschreibung vollkommen überlesen. Prompt haben wir die Einfahrt verpasst und riefen verzweifelt Angela an. „Kein Problem! Ich schick euch jemanden, der euch abholt”.
Wenig später kam Giancarlo, der uns bis zu einer recht steilen Straße begleitete. Als wir dann vor dem Eingang von La Darbia standen, war die Reaktion meiner Frau nur: „WOW!”.
Der erste Eindruck war einfach perfekt und dies wurde während des gesamten Aufenthalts bestätigt. Wir haben die ganze La Darbia Familie kennen gelernt und uns schließlich als Teil dieser gefühlt.
Heute bin ich nicht mehr elf, sondern 64 Jahre alt. Obwohl ich nicht mehr meinen „Blue Peter Badge” mit mir trage, so habe ich doch noch meinen „geheimen Ort”.
Wir wünschen La Darbia alles Gute für die Zukunft und allen Gästen einen unvergesslichen Urlaub …
Aber psst, erzählt nicht zu vielen davon!
Danke Angela, Nonno Mario, Gian Carlo und Matteo.
Arrivederci, Hugh & Lynn