Der Schwarzen Madonna gewidmete Wallfahrtsort in Oropa stellt den Mittelpunkt eines Pfads dar, welcher Geschichte, Frömmigkeit, Natur und Traditionen verbindet.
Viele gehen zu Fuß dorthin, nach dem alten Brauch der Pilger. Andere trotzen die Straßenneigungen und erreichen den Ort mit dem Fahrrad, indem sie das Ziel nach jeder Kurve erobern. Aber Sie können es machen wie ich, der jedes Jahr bequem mit dem Auto hinfährt, ohne die überwältigende Magie dieses Ortes zu verlieren. Ja, denn der majestätische und szenografische Wallfahrtsort in Oropa, der sich in einem natürlichen Becken auf 1200 Metern Höhe befindet, ist einer dieser zeitlosen Orte, woran sich das Herz zu erweitern und zu atmen scheint.
Die großartige Anlage in Oropa ist der Schwarzen Madonna gewidmet und befindet sich zwölf Kilometer von Biella entfernt. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist Teil des Systems der Heiligen Berge in Piemont und der Lombardei.
Der Überlieferung nach, wurden die ersten Gebäude bereits im vierten Jahrhundert durch Sankt Eusebio, dem Bischof von Vercelli, erbaut. Zwei einsiedlerische Kirchen bildeten einen grundlegenden Bezugspunkt für Reisende, die zum Aostatal durchfuhren. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Entwicklung des Wallfahrtortes mehrere Veränderungen untergangen, bis jene gewaltigen Dimensionen erreicht wurden, die uns heute verblüffen. Es waren vor allem die größten Savoyer Architekten, wie Juvarra und Guarini, die zum Bau aller zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert errichteten Gebäude beigetragen haben.
Die eindrucksvolle Basilika Superiore, die 1960 eingeweiht wurde, dominiert von oben zwei große Plätze, umgeben von antiken Kreuzgängen, verbunden durch einen monumentalen Treppenaufgang und der wunderschönen Porte Regia. Aber das wahre spirituelle Herz des Wallfahrtortes wird von der Antike Basilika dargestellt, die aus dem 17. Jahrhundert stammt, als die Stadt Biella sie nach einer schrecklichen Pestepidemie als Gelübde errichtete.
Während ich mich im Kircheninneren begebe, fallen mir einige der Legenden ein, die an diesen Orten gedeihen. Es heißt zum Beispiel, dass die Statue der Schwarzen Madonna, trotz des Zeitablaufs, keine Abnützungs- Wurmfraßspuren aufweisen. Sogar der Fuß ist intakt geblieben (obwohl Gläubige und Kranke ihn seit Jahrhunderten gestreichelt haben), während sich auf dem Gesicht der Jungfrau und des Kindes auf wundersame Weise niemals Staub absetzt.
Der Besuch des Wallfahrtortes ist jedoch nicht das einzige, was wir unternehmen können in Oropa: wer ohne übermäßige Anstrengung Luft in großer Höhe atmen möchte, kann die spektakuläre Seilbahn benutzen, die zum Berg Mucrone fährt und eine unglaubliche Bereicherung für die Bergliebhaber darstellt. In wenigen Minuten kann man die Savoyen Berghütte und den Mucrone See erreichen, während der Blick sich auf die Ebene und die Alpen erweitert. Eine weitere Gelegenheit zum Vergnügen ist «der Oropa Abenteuerpark», ein großes Gebiet mit Plattformen, Sprossenleiter, Lianen, Hindernisse und tibetanische Brücken, verteilt im suggestiven Wald aus Tannen und Buchen, direkt hinter dem Wallfahrtsort.
Auf diese Weise bietet Oropa zwischen heilig und profan, zwischen Ausflügen und Gebet, zwischen Seele und Körper, eine Erfahrung des Friedens, wo Kunst und Natur sich verschmelzen, der Geist sich erneuert und der Körper sich erwärmt.